Doppelter Gospel-Genuss in Alzey

Gospel Light und Gospel Inspiration konzertieren in der Nikolaikirche

Fast 600 Menschen zwängten sich am vergangenen Samstag in die Alzeyer Nikolaikirche, um einem doppelten Jubiläums-Gospel-Konzert zu lauschen. Seit zehn Jahren besteht der Chor „Gospel Light“ des Evangelischen Dekanats Alzey und bereits seit zwei Jahrzehnten musiziert „Gospel Inspiration“ aus Wiesbaden.

Während des zweieinhalbstündigen Konzerts war für Abwechslung gesorgt. Denn während „Gospel Light“ es den Zuhörern mit meist eingängigen, bekannten Gospel-Stücken leicht machte, mit der christlichen Musik warm zu werden, kam das Repertoire von „Gospel Inspiration“ etwas komplexer daher. Kunstvoll wurde der Gospel hier auf seine Wurzeln zurückgeführt, die in der Jazzmusik liegen.

„Oh Happy Day“, „Higher and Higher“, „You Raise Me Up“ – Gospel-Klassiker wie diese ließen die Besucher jeden Quadratmeter in der Kirche nutzen, um der Stimmung Ausdruck zu verleihen. Es wurde geklatscht, gewippt und mitgesungen. Die Fröhlichkeit, die die 45 Chormitglieder von „Gospel Light“ ausstrahlten, übertrug sich auf das Publikum, das die Gruppe um Dekanatskantor Rainer Groß am Ende gar nicht gehen lassen wollte. Zwar scheuten sich die Zuhörer etwas, in der Kirche laut nach Zugaben zu rufen, aber als Groß noch „spontane Extra-Stücke“ ankündigte, war der Applaus ihm gewiss. Bei „Thy Will Be Done“ und „Put Your Hand in the Hand“ kam schon „Highlight Feeling“ auf.

Dabei war erst Halbzeit. Nach kurzer Umbauphase wurde es zwar etwas geräumiger vor dem Altar, aber kaum weniger klangstark. 15 Chorsänger aus dem Rhein-Main-Gebiet mit ihrem Pianisten J. Hatch machten ihrem Motto „Movin‘ Groovin’“ alle Ehre. Traditionelle Gospels wie „Swing Low“ und „Nobody Knows“ erhielten eine deutlich jazzlastigere Klangfarbe, die Rhythmusinstrumente unterstrichen die afroamerikanische Herkunft der Gospelmusik. In Ansagen gab Hatch Einblick in seine ganz persönliche Inspiration: „Manchmal steht man auf und fragt sich, wieso? Dann geht man in die Kirche, ein bisschen singen, und weiß: deswegen.“ Man glaubt ihm aufs Wort, wenn man ihn spielen sieht – oder erlebt hat, wie er zuvor beim Konzert von „Gospel Light“ mitgegangen ist.

Es war ein gemeinsames Konzert. „Ach, das sind die CDs der Konkurrenten“, sagte eine Besucherin in der Pause, als sie am Stand von „Gospel Inspiration“ vorbeikam. Das Wort „Konkurrenten“ rief sofort Widerspruch hervor, der sich, ganz in der Grundstimmung des Abends, natürlich augenzwinkernd artikulierte. Gemeinsam gaben beide Chöre nach dem abschließenden „Wonderful World“ von „Gospel Inspiration“ eine finale Zugabe, die – symbolkräftig – auf den Ursprung zurückführte. Das erste Lied des Abends war auch das letzte, „Oh Happy Day“, und nun konnte es wirklich jeder im Publikum mitsingen. Und vor sich hinträllern, auf dem Heimweg und am nächsten Morgen unter der Dusche. Denn dieses Konzert hinterließ Eindruck.

Foto: Gospel Light, der Chor des Evangelischen Dekanats Alzey (Quelle: Torben Schröder)

PRESSEMITTEILUNG

Alzey, 19. November 2012

GOSPEL-LIGHT Konzert zum zehnjährigen Bestehen des Chors in der Laurentiuskirche

Von Ulla Grall

Das zehnjährige Bestehen von Gospel-Light war Anlass für ein weiteres festliches Konzert des Chors am vergangenen Samstag. Die evangelische Kirche in Albig bot dafür optisch und akustisch den adäquaten Raum. „Der Abend wird eine Reise durch die Welt des Gospel, die noch lange in Erinnerung bleiben wird“, versprach Chorleiter Rainer Groß im Vorfeld. Und er hielt beim Auftritt des Ensembles sein Wort. „Wir haben ungefähr 40 Chorproben im Jahr“, erzählt Groß vor den Gästen in der Laurentiuskirche, „Wir können also auf 400 gemeinsame Probenstunden zurückblicken.“

Bewährter Konzert-Auftakt ist „Oh happy day“, bei dem die Sänger zu den einleitenden Akkorden vom E-Piano klatschend die Kirche betreten und singend im farbig beleuchteten Altarraum Aufstellung nehmen.

Erzwungene Umbesetzung Dieses Mal muss der Chor auf seinen angestammten Solisten verzichten, der leider erkrankt ist. Angelika Eichhorn vertritt ihn mit softem Mezzo, das Publikum steigt bei der Darbietung gleich begeistert ein und klatscht mit. Schnelle und fetzige Stücke wechseln mit langsamen und getragenen Titeln, wie „God speaking“, nach dem Solistin Aileen Spieckermann herzlichen Extraapplaus erhält, ebenso wie Astrid Binder, der Solo-Sängerin in „For God so loved the world“. Neu im Repertoire des Chors sind die Stücke „Mighty to

save“ und „This is the Gospel“. „Ich weiß gar nicht, warum ich die beiden neuen Stücke im Programm hintereinander gestellt habe“, meint Groß in seiner Ansage. Aber die Reihenfolge passt ins Konzert und bietet Abwechslung. Das schwungvoll interpretierte „Lobe den Herren“ zeigt, dass Gospel auch auf Deutsch hervorragend funktioniert. Mit dem „braven“ Satz des bekannten Kirchenliedes hat es nur noch den Text gemeinsam. Der Titel von „Gospel forever“ könnte als Motto des Chors stehen. Der Chor bildet eine stimmliche Einheit. Obwohl es viele Solistinnen gibt, fällt in den Tutti- Passagen keine Stimme heraus. Marianne Mayer glänzt in „Hold my hand“, einem Stück vom Michael Jackson, und bei „You raise me up“ treten Astrid Reuter und Chorleiter Groß gemeinsam zum Solo an. Schluss- und Höhepunkt des Konzerts ist das mitreißende „Higher and higher“ mit der Solistin Isis Eichhorn, die mit ihrer jazzigen Stimme schon bei

„Shackles“ überzeugt. Nicht zu vergessen die solide aufspielende Band mit Wolfgang Thomas am Keybord, Harald Boyé an der Gitarre, Jürgen Zimmer am Bass und Drummer Sebastian Tom Beck.

Die geforderten Zugaben werden mit „Thy will be done“ und „We are the world“ einem weiteren Michael-Jackson-Titel, natürlich gerne gewährt. Dann verlässt der Chor den Kirchenraum, wie er ihn betreten hat, singend, swingend und klatschend und hinterlässt beim Publikum nur strahlende Gesichter: „Oh happy day“ und Vorfreude, schon jetzt, auf das nächste Konzert von Gospel-Light im November.

Die Gospel-Light-Stimmen sorgten am Samstag für ein restlos begeistertes Publikum. Foto:

photoagenten/Axel Schmitz

Donnerstag, 13. September 2012 17:18 Uhr

„Gospel Light“ verzaubert Kirche

21.5.2011 – Flomborn

Traditionelle Gospels und moderne Popsongs im Gospelgewand

Von Karin Kinast

FLOMBORN. Strahlende Gesichter, umjubelte Sängerinnen und Sänger, Groove und Zauber in der prall gefüllten evangelischen Kirche Flomborn. Das Konzert von „Gospel Light“, dem Gospelchor des Evangelischen Dekanats Alzey unter der Leitung von Rainer Groß, war ein lichtvolles musikalisches Geschenk.

Mit traditionellen und modernen Gospels, aber auch vielen Popsongs im Gospel-Arrangement, brachte „Gospel Light“ die Botschaft des Evangeliums auf ganz besondere Weise rüber. Der 40 Stimmen starke Chor mit seinen herausragenden Solistinnen und Solisten und seine vierköpfige Band schafften es, ihr Publikum vom ersten bis zum letzten Ton mitzureißen.

Schon beim Einmarsch in die Kirche zu dem bekannten traditionellen Gospel „Oh happy day“ stimmte das Publikum voller Begeisterung klatschend mit ein. Im ausdrucksstarken Wechselgesang mit dem Solisten Mirco Balz geriet bereits der erste Song zum Publikumshit. Auch mit dem Popsong „Ich kenne nichts, das so schön ist wie du“, einem modernen „Hohelied der Liebe“ von Xavier Naidoo, und dem Metallica-Klassiker „Nothing else matters“ zeigte der 19-Jährige solistisches Können. Bei diesen unter die Haut gehenden Songs im Gospel-Arrangement von Rainer Groß gingen vor allem die Jüngeren im Publikum mit. Die moderne Bearbeitung des traditionellen Kirchenliedes „Lobe den Herren“ kam in schwungvollem Stil auch bei den älteren Semestern gut an. Ebenso die gefühlvoll vorgetragenen Lieder „Thy will be done“, basierend auf der Zeile „Dein Wille geschehe“ aus dem „Vater Unser“, und das Lied „God so loved the world“, von Astrid Binder mit sanfter Stimme soliert. Stimmungsvoll wiegte das Publikum bei „Light a candle“ mit, einfühlsam von Astrid Reuter dargeboten. Auch bei ihrem Duett mit Rainer Groß gingen dem Publikum die Herzen auf. Beflügelnd waren die Songs „I believe I can fly“ und „Love is the message“, in den akzentuierten Lauten „L-O-V-E“ des Solisten Sebastian Arnoldi ausklingend.

Für eine besondere Überraschung sorgte Chorsängerin Angelika Eichhorn, die erstmals als Solistin auftrat. Stimmgewaltig löste sie mit den fetzigen Songs „One less stone“ und „Higher and higher“ wahre Begeisterungsstürme aus. So jagte ein Highlight das andere. Bis hin zum beliebten Michael Jackson-Titel „We are the world“ und dem A-cappella-Stück „Everybody’s talking“, das vom Chor in rasantem Tempo souverän gemeistert wurde.

„So voll war die Kirche schon lange nicht mehr!“, meinte Pfarrer Matthias Engelbrecht. Die „vielen Ohrwürmer auf seiner Festplatte“ wollte er als neu gewonnenes Chormitglied festigen. Engel in und um sich verspürte Patricia Richert, die ebenfalls bei „Gospel Light“ einsteigen will. Begleitet von der Band, bestehend aus Wolfgang Thomas (Keyboards), Harald Boyé (Gitarre), Jürgen Zimmer (Bass) und Sebastian Beck (Schlagzeug), zog der Chor nach vier erklatschten Zugaben mit „Oh happy day“ durch den Mittelgang aus, vor der Kirche im Kreis noch weiter singend, bis sich viele Gäste noch einzeln und persönlich für das unbeschreibliche Konzert bedankten.

Metallica im Gotteshaus

28.09.2010 – FLONHEIM

Von Karin Kinast

KONZERT II Chor „Gospel-Light“ beschert Zuhörern in der evangelischen Kirche in Flonheim Klanggenüsse

„Gospel-Light“, der 2002 gegründete Gospelchor des Evangelischen Dekanats Alzey unter der Leitung von Rainer Groß, bescherte den zahlreichen Zuhörern in der Evangelischen Kirche Flonheim einen mitreißenden Konzertabend. Mit einem breitgefächerten Repertoire aus traditionellen und modernen Gospelsongs bis hin zu Gospelversionen bekannter Popsongs rissen der Chor, seine vierköpfige Band und die herausragenden Solostimmen das begeisterungsfähige Publikum im wahrsten Sinne des Wortes von den Bänken.

Ob stimmungsvolle Lieder oder groovige Songs, mit jedem Lied brachte der Chor Bewegung in die Reihen, in denen alle Altersgruppen vertreten waren. Ob mit Gospel-Klassikern wie „Gospel forever“, solo vorgetragen von Heiko Heck, oder dem altkirchlichen Lied „Put your hand in the hand of the man“ über das Wirken von Jesus – der berühmte Gospel-Funke sprang über und entflammte die Herzen und Gemüter von Jung und Alt. Ansprechend erläuterte Rainer Groß die einzelnen Lieder. So basiere das Lied „God so loved the world“, von Astrid Binder mit sanfter Stimme intoniert, auf der Passage „Also hat Gott die Welt geliebt“ aus der Lutherbibel. Vergleichbar mit dem Hohelied der Liebe sei der Popsong „Ich kenne nichts“, bekannt durch Xavier Naidoo und von Rainer Groß als Gospel arrangiert. Hier zeigte der 18-jährige Mirco Balz sein solistisches Können.

Für alle Metal-Fans wurde der unter die Haut gehende Metallica-Klassiker „Nothing else matters“ in Gospelversion zu einem der Höhepunkte des abwechslungsreichen Konzerts. Im interessanten Arrangement von Rainer Groß werden die Gitarrenklänge des Originals durch einen Psalm ergänzt, von Frauenstimmen zart gesungen und den Männerstimmen rhythmisch  untermalt.

Bei den fetzigen Songs „I feel like praising him“ und „One less stone“ brillierte Isis Eichhorn mit jazziger Stimme, viel Power und Ausdruckskraft. Das Publikum klatschte und schnippte, und auf der Empore wurde getanzt. Ein Paar legte gar einen Rock‘n‘Roll vor der Orgel hin.

Bei der schwungvollen Bearbeitung von „Lobe den Herren“ im Arrangement von Thorsten Mühlberger gab die Band ein rasantes Tempo vor, das vom Chor locker gemeistert wurde. Text- und stimmsicher präsentierte sich der Chor in harmonisch aufeinander abgestimmten Bewegungen, mit originellen Armbewegungen und spontanen Gesten als Ausdruck authentisch-ungebremster Freude. Beifallsstürme forderten Zugabe um Zugabe, mündend in dem wunderschönen Schlusslied „You raise me up“ und dem gefühlvollen Duett von Rainer Groß und Astrid Reuter, die bereits mit „So strong“ als Solistin überzeugte.

Waren Gospel-Light schwungvoll zum Intro der Band, bestehend aus Harald Boyé (Gitarre), Wolfgang Thomas (Keyboards), Jürgen Zimmer (Bass) und Sebastian Beck (Schlagzeug), einmarschiert, so verließ der Chor die Bühne nun in sanft wiegenden Schritten, immer wieder einen Refrain wiederholend, die Botschaft des Evangeliums. Die Kollekte fließt in die Finanzierung der Arbeit des Dekanatschores.