Bilder unseres Konzerts am 9. November 2019 in Bornheim.
Aufnahmen: Daniel Schwürzinger
Von Karin Kinast
ENSHEIM. „Oh happy day“ kann als Motto gesehen werden für das mitreißende Konzert des Chores „Gospel Light“, der auf Einladung des Vereins AKKU SV Ensheim e.V. und der Evangelischen Kirchengemeinde das Dorfgemeinschaftshaus im Licht der stimmungsvollen Songs erstrahlen ließ. Der 2002 gegründete Gospelchor des evangelischen Dekanats Alzey unter der Leitung von Rainer Groß präsentierte sich mit Gospel- und Popsongs verschiedenster Stilistiken.
Der verdunkelte Saal war bis auf den letzten Platz gefüllt, als die 45 Sängerinnen und Sänger zum Intro „Child’s Anthem“ (von Toto) klatschend einmarschierten.
Die Bandbreite des Chores reichte von Gospel-Klassikern bis zu Rock-Balladen. Rainer Groß moderierte die einzelnen Lieder an. „Sie kennen ja alle den Gospel ,Kumbaya My Lord‘! Wir singen ,Come by here, Good Lord‘ – Komm zu uns, Herr!“ Das Publikum war eingeladen, in den Gospel-Train einzusteigen, etwa beim Song „People get ready“, von der Solisten Aileen Spieckermann mit sanfter Stimme intoniert – „You don’t need a ticket, you just thank the Lord!“ Die eingestreuten Übersetzungen – hier „Sie brauchen kein Ticket, Sie können im Gospel-Zug gratis mitfahren!“ brachte den Zuhörern die Botschaft der Gospelsongs inhaltlich näher. Darüber stand das Klangerlebnis. In harmonischem Chorgesang erklangen „You are my friend“ und „Loved“, zwei Songs von Hans Christian Jochimsen, Pionier in der dänischen Gospel-Szene. A-Cappella strahlte der Chor bei „Only You“, bekannt durch die Flying Pickets.
Bei rhythmischen Nummern wie „One less stone“ und „Higher and higher“ ließ sich das Publikum von der Dynamik des Chores und der Solistin Isis Calí mitreißen, die mit eindringlich jazziger Stimme brillierte. Hervorragend auch die Soli von Astrid Reuter, etwa im Gospel „Joy, joy, Gods great joy!“, bekannt durch Whitney Houston, und im berührenden Duett „You raise me up“ mit Heiko Heck. Seine samtweiche Tenorstimme kam auch im Reggae-angehauchten „Eternal Sunshine“ zur Geltung. Ergreifend solierte Altistin Marianne Bloß in „The Potters hand“. Glasklar und rein erklangen die Sopranstimmen von Astrid Binder und Aileen Spieckermann.
Zwei Premieren standen auf dem Programm: die Gospel-Hymne „His eye is on the sparrow“ aus dem Film „Sister Act 2“, von Aileen Spieckermann souverän intoniert, und der Pop-Song „Kyrie eleison“ (von „Mr. Mister“ aus dem Jahre 1985). Hier beeindruckte Angelika Eichhorn, die den langen Solopart bravourös meisterte und zum Ausmarsch des Chores mit rockiger Altstimme „Oh happy day“ röhrte.
Begleitet wurde „Gospel Light“ von einer vierköpfigen Band, die mit sanften Gitarrenklängen und starken Beats für den richtigen Groove sorgte: Harald Boyé, der immer wieder wunderschöne Gitarrensoli lieferte, Jürgen Zimmer (Bass), Lukas Ruschitzka (Keyboards) und Sebastian Beck (Drums). Für Sound- und Lichttechnik zeichnete Oliver Weber.
Die Publikumsstimmen reichten von „Bombastisch, mitreißend“ über „Klasse wart ihr, hat richtig Spaß gemacht!“ bis zu „So was Schönes hab ich noch nie gehört!“
Von Ulla Grall
SPIESHEIM – Die Band setzt ein, Keyboard, Schlagzeug, Gitarre und wummernder Bass. Klatschend kommen die Sänger nach vorn in den Altarraum. Zum Konzert von Gospel-Light ist die evangelische Kirche voll besetzt.
„Gospel ist nicht der Sound, der Klang – es ist die Botschaft“, sagte einmal der kalifornische Gospelmusiker Edvin Hawkins. Aber es ist der Klang, der die Botschaft trägt. Und der Gospelchor des Evangelischen Dekanats Alzey, unter der Leitung von Dekanatskantor Rainer Groß, lässt die frohe Botschaft von Gottes Wort beim Zuhörer unmittelbar ankommen.
Solist Heiko Heck dreimal im Einsatz
„This ist the day, the lord had made“, stellen der Chor und Solist Heiko Heck singend fest. Dies ist der Tag, den der Herr gemacht hat. Heck wird in diesem Konzert noch zweimal ans Mikrofon treten. Zum Ende des Konzerts bei „Bless the lord”, zuvor bei „Put your hand in the hand of the man who stilled the water“, ein Gospelpop-Titel von Gene MacLellan, den viele Sänger, von Elvis Presley bis Joan Baez, gecovert haben. Der bekannte Song fordert zum Mitklatschen auf, in die Musik hinein stellt Groß die Band vor: Lukas Ruschinska an den Keyboards, Harald Boyé (Gitarre), Jürgen Zimmer (Bass) und Sebastian Beck (Schlagzeug). Jeder der Genannten antwortet mit einem kurzen Solo.
Die Atmosphäre des Konzerts ist fröhlich und gelöst, die gute Stimmung der Sänger und Musiker überträgt sich aufs Publikum. Groß dirigiert expressiv und der Chor folgt „auf Fingerzeig“. Man spürt die Wahrhaftigkeit hinter dem Klang und die Freude am gemeinsamen Singen. Mit Recht kann Groß stolz sein auf diesen Chor, der sich mit zwei bis drei Konzerten pro Jahr eine veritable Fangemeinde ersungen hat.
„Joy“ und „Up where we belong“ sind die Titel, bei denen Astrid Reuter als Solistin nach vorn tritt. Aileen Spiekermann singt die Soli bei „People get ready“ und „One of us“ und als weitere Choristin ist es Astrid Reuter, die bei „Take me back“ zum Solo das Mikrofon ergreift. Auch neue Stücke sind im Repertoire von Gospel-Light: „You are my friend“, „das singen wir zum ersten Mal in der Öffentlichkeit“, so Groß, und „Loved“, ein ruhigeres Stück, „sozusagen aus der Balladen-Ecke“.
„From a distance“, so zitiert Groß den Song von Bette Middler, „the world is blue and green“. Sehr schön hier der Wechsel von Frauen und Männerstimmen. „Den Song haben wir im letzten Jahr für den Rheinland-Pfalz-Tag einstudiert.“ „Take the shackles off my feet so I can dance“: Isis Cali, mit ihrer wunderbaren, prägnanten Stimme, könnte jeden zum Tanzen verlocken. Auch durch die Reihen der Zuhörer geht Bewegung, erst recht bei „Higher and higher“, hinreißend interpretiert, die Chorsänger recken die Arme, höher und höher, und Isis beweist, dass sie auch stimmlich die Höhen erklimmen kann.
Eine Zugabe gewährt der Chor natürlich auch und singt ein zweites Mal „This is the day“. Aber kein Konzert von Gospel-Light ohne „O happy day“ und dem furiosen Solo von Altistin Angelika Eichhorn. Singend verlässt der Chor den Kirchenraum, zurück bleiben die Band, Isis, Aileen und, ganz zum Schluss, Angelika, deren eindrucksvolle Stimme noch lange im Ohr bleibt.
Von Ulla Grall
WÖRRSTADT – Zum Glück gibt es noch zusätzliche Klappstühle, denn die evangelische Laurentiuskirche in Wörrstadt platzt fast aus den Nähten. „Wir sind schon seit einer Stunde hier“, erzählt Susanne Ebersmann. Die Wörrstädterin wollte sich im Vorverkauf Karten sichern. „Da war das Konzert schon ausverkauft. Aber es gäbe noch an der Abendkasse, hieß es.“ Nun sitzt sie mit ihrer Freundin ganz vorn: „Es war klar, dass wir sehr früh da sein müssen.“
Die Episode zeigt, wie bekannt und beliebt der Gospelchor des Evangelischen Dekanats Alzey in der Region ist. Seit 2002 gibt es „Gospel-Light“, geleitet von Dekanatskirchenmusiker Rainer Groß, der die meisten Stücke für seine Formation selbst arrangiert. Mehrmals im Jahr konzertieren die etwa 45 Sängerinnen und Sänger mit ihrem abwechslungsreichen Repertoire. „Ich habe grade gehört, dass dies heute eine Premiere ist“, meint Dekanatskantorin Bettina Meyer, als sie das große Auditorium begrüßt: „Gospel-Light singt zum ersten Mal in Wörrstadt!“
Die Band – Harald Boye an der Gitarre, Jürgen Zimmer am Bass, Lukas Ruschitzka, Keyboards, und Sebastian Beck, Drums – beginnt zu spielen, „Child’s Anthem“ von Toto ist das Intro, sofort herrscht Stille im Kirchenraum. Und als der Chor Aufstellung nimmt, reißt „The Days of Elijah“ die Zuhörer gleich restlos mit. Bei „This ist the day the Lord had made“, einem Gospel nach einem Psalmentext, wie Groß erklärt, singt Isis Cali das Solo. Ihre beeindruckende Stimme wird im Laufe des Konzerts noch öfter zu hören sein. So auch bei „Bless the Lord“, zu dem Groß die Zuhörer auffordert, den Refrain mitzusingen, oder, gegen Ende des Konzerts, bei „Higher and Higher“, wenn das Gefühl von Begeisterung, das Isis’ volle Sopranstimme vermittelt, auf das Publikum übergreift.
Doch der Chor hat noch weitere Solo-Stimmen. Bei „People get ready“ tritt Aileen Spiekermann aus der Reihe der Sopranistinnen. Kraftvoll besingt sie den Zug, der zum Herrn führt. „Dafür braucht man kein Ticket“, kommentiert Groß in der Ansage und beim freudigen „Gospel forever“ klatscht das Publikum mit. „Oh happy day“ ist eine der bekanntesten Glanznummern des Gospel, erkennbar schon in den ersten Takten und ruft in der powervollen Interpretation der zierlichen Altistin Angelika Eichhorn begeisterten Beifall hervor.
„Gott hat den Menschen aus Ton geschaffen“
„In der Schöpfungsgeschichte steht, dass Gott den Menschen aus Ton geschaffen hat“, sagt Groß. Davon handelt „The Potters Hand“ – die Hand des Töpfers – bei dem Marianne Mayer, ebenfalls aus der Riege der Altistinnen, den Solopart übernimmt.
Zuvor brachte Astrid Reuters Sopran die Freude, die „Joy“ musikalisch zum Ausdruck bringt, strahlend zur Geltung und überzeugt auch mit der Gospelversion von Joe Cockers „Up where we belong.“
Doch der Chor kann es auch getragener und beweist dies mit „Shine your light on me, Jesus“ und Astrid Binders Solostimme. Zu den eher balladesken Stücken, die der Chor interpretiert, gehört auch „From a distance“ und Eric Claptons wunderschönes „Tears in heaven“, das man sich vielleicht etwas weniger rhythmusbetont gewünscht hätte. Wenn zum Konzertende der Chor mit „Shine your light“ singend den Raum verlässt, fühlt man sich durch die großartige Aufführung von Gospel-Light wunderbar erhoben. Mit stehendem Applaus dankt das Publikum.
Von Karin Kinast
WENDELSHEIM. „So voll war die Kirche schon lange nicht mehr!“, meint eine Wendelsheimerin, als sie die prall gefüllte evangelische Kirche betritt. Es ist ein Zustrom an Menschen, der nicht zu enden scheint. Auch die Plätze auf der Empore sind gefüllt. Zusätzliche Stühle werden im Mittelgang aufgestellt, um allen Gästen einen Sitzplatz zu bieten. Stimmungsvoll ist der Triumphbogen zwischen Altar und Chorus orange beleuchtet, rechts davor die Band, die „Gospel Light“ mit einem fetzigen Intro zum Einmarsch in die Kirche auffordert. Die 40 Chormitglieder fügen sich harmonisch in das Gesamtbild ein.
In einem mitreißenden Konzert vermittelt der Gospelchor des Evangelischen Dekanats Alzey unter der Leitung von Rainer Groß die Botschaft des Evangeliums. Mit seinem breiten Repertoire begeistert der 2002 gegründete Chor sein Publikum immer wieder aufs Neue. Für den heutigen Konzertabend hat der Chorleiter neben Gospelklassikern wie „Oh happy day“ und „Days of Elijah“ wieder einige Leckerbissen aus dem Bereich Modern Gospel ausgewählt.
„Bless the Lord“, ein Lobpreis Gottes, begeistert als feuriges Eröffnungslied mit Solist Heiko Heck. Seine samtig warme Stimme ist noch öfter zu hören, bei „There’s a light shining“ und „ „You raise me up“ im sehr emotionalen Duett mit Astrid Reuter. Kraftvolle Gospelsongs und gefühlvolle Balladen erzeugen Gänsehaut von der ersten bis zur letzten Minute. Dafür stehen Lieder wie „Open the eyes of my heart, Lord”, ein Song aus dem Repertoire des Oslo Gospel Chores, den Isis Calì stimmgewaltig soliert, und „Up where we belong“ (bekannt durch Joe Cocker), in welchem Aileen Spieckermanns sanfte Sopranstimme zur Geltung kommt.
Rainer Groß moderiert gekonnt durch das Programm und erläutert die einzelnen Gospels, die oft auf Psalmen beruhen oder die Schöpfungsgeschichte wiedergeben. So das berührende Lied „The Potters hand“ („Der Töpfers Hand“), von Marianne Mayer und dem vierstimmigen Chor eindrucksvoll intoniert. Die Ballade „Tears in heaven“ (von Eric Clapton) widmet Rainer Groß den Opfern des Terroranschlages in Paris und ihren Angehörigen, mit der Hoffnung auf eine Welt ohne Tränen. Tief unter die Haut geht auch „Total praise“, ein vom Chor eindrucksvoll umgesetzter Psalm, der in ein raumfüllendes gewaltiges „Amen“ mündet.
Souverän begleitet wird „Gospel Light“ von der Profi-Band (Harald Boyé/Gitarre, Jürgen Zimmer/Bass, Lukas Ruschitzka/Keyboard, Sebastian Beck/Drums), die mit sanften Gitarrenklängen, feurigen Riffs und fetzigen Beats für den richtigen Groove sorgt. Licht- und tontechnisch betreut wird das Ensemble von Jan Volker.
Das Segenslied „May the Lord send Angels“ mit Solistin Astrid Binder kündet das Ende eines umjubelten Konzertes an. Nach mehreren Zugaben, zu denen das Publikum aufsteht, mitklatscht und mitsingt, zieht der Chor zum Gospelklassiker „Oh happy Day“ mit Solistin Angelika Eichhorn durch den Mittelgang aus. Im Spalier wird das danksagende Publikum nach Hause geleitet.
Große stilistische Bandbreite
Von Karin Kinast
ENSHEIM. „Steigen Sie ein in den Gospel-Train. Sie brauchen kein Ticket. Es gibt auch keine Zugverspätungen oder -ausfälle. Der Gospelzug kommt an!“ Mit diesen Worten begrüßt Chorleiter Rainer Groß nach dem feurigen Eröffnungslied „Gospel forever“ das zahlreiche Publikum, das „Gospel Light“ im Dorfgemeinschaftshaus in einem mitreißenden Konzert erleben wird.
„People get ready“ (übersetzt: „Die Menschen sind bereit“) ist einer der vielen Songs, mit denen der Gospelchor des Evangelischen Dekanats Alzey an diesem Abend ein Feuerwerk entzünden wird. Vor der sonnendurchfluteten Buntglasrosette an der Westseite der Halle geben die 45 Chorsängerinnen und -sänger mit ihrem leuchtenden Orange auf Schwarz ein strahlendes Gesamtbild. Als wäre es bestellt, korrespondiert der Strahl der Sonne, der den Saal durchströmt und einzelne blendet, mit dem Logo von „Gospel Light“ („übersetzt: „Gospel Licht“). Mit seinem breiten Repertoirebegeistert der 2002 gegründete Chor sein Publikum immer wieder aufs Neue. Für den heutigen Konzertabend hat der Chorleiter und Dekanatskantor neben Gospelklassikern wie „Oh happy day“ einige Leckerbissen ausgewählt, darunter die „Bohemian Rhapsody“, die Queen-Fans erfreut, „Stairway to heaven“ von Led Zeppelin und „Hold my hand“ von Michael Jackson.
„Gänsehaut pur von der ersten bis zur letzen Minute!“, betont Kerstin Singer aus Bingen. Dafür stehen Lieder wie „Open the eyes of my heart, Lord” („ Öffne die Augen meines Herzens, Gott“), ein Song aus dem Repertoire des Oslo Gospel Chores, der von Isis Calì stimmkräftig soliert wird, und „Up where we belong“ (bekannt durch Joe Cocker), in welchem Sopranistin Astrid Reuter das Publikum beglückt.
Premiere erlebt der Song „The Potter’s Hand“ („Des Töpfers Hand“), ein wundervolles Lied mit einem unter die Haut gehenden Text, von Solistin Marianne Mayer und dem vierstimmigen Chor eindrucksvoll intoniert. Auch wenn der englische Text nicht von allen verstanden wird, kommt die Botschaft der Gospel- und Popsongs im Auditorium an. Dies zeigt sich am begeisterten Mitklatschen oder Mitwiegen mit geschlossenen Augen.
Die drei Solistinnen werden noch in weiteren Liedern brillieren und Publikumsstürme auslösen. Mehrfach glänzen auch die anderen Solistinnen mit ihrem jeweils eigenen, unverkennbaren Timbre: Aileen Spieckermann mit ihrer engelhafter Stimme, sanft tönend Astrid Binder und mit rockiger Altstimme Angelika Eichhorn, der Chorleiter selbst im Duett mit Astrid Reuter.
Souverän begleitet wird „Gospel Light“ von der Profi-Band (Harald Boyé/Gitarre, Jürgen Zimmer/Bass, Lukas Ruschitzka/Keyboard, Sebastian Beck/Drums), die mit sanften Gitarrenklängen, feurigen Riffs und fetzigen Beats für den richtigen Groove sorgt. Licht- und tontechnisch bestens betreut wird das Ensemble von Oliver Weber. Nach drei Zugaben findet das Konzert einen stimmungsvollen Ausklang mit Imbiss und Umtrunk, bereitet vom Arbeitskreis Kultur (AKKU), mit regen Gesprächen und Nachhall an Bistrotischen im Freien.
Von Karin Kinast
FLONHEIM. „Come by here good Lord“ konnte als Motto gesehen werden für ein bewegendes Konzert des Chores „Gospel Light“. Der 2002 gegründete Gospelchor des evangelischen Dekanats Alzey unter der Leitung von Rainer Groß beglückte die Gäste mit einem abwechslungsreichen Potpourri aus traditionellen und modernen Gospelsongs. Der 45-köpfige Chor präsentierte Gospel- und Popsongs verschiedenster Stilrichtungen. Die stilistische Bandbreite des Chores reichte von Gospel-Klassikern bis zu Rock-Balladen. Hervorragend begleitet wurde „Gospel Light“ von einer vierköpfigen professionellen Band, die mit sanften Gitarrenklängen und starken Beats für den richtigen Groove sorgte.
Gefühlvoll intonierten Chor und Solisten sanfte Lieder wie „Mighty to save“, „Fragile“ (ein bekannter Song von Sting) oder „Tears in heaven“ (eine Rock-Ballade von Eric Clapton). Bei rhythmischen Nummern wie „This is the gospel of Jesus Christ”, „One less stone“ oder „Put your hand in the hand ..:” ließ sich das Publikum von der Dynamik des Chores mitreißen und klatschte begeistert mit.
Immer wieder glänzten dabei die einzelnen Solistinnen und Solisten. Samtweich die Tenorstimme von Heiko Heck, glasklar und rein die unverwechselbaren Sopranstimmen von Aileen Spiekermann und Astrid Binder, warm und stark Astrid Reuter, in rauchigem Timbre Altistin Marianne Mayer und kraftvoll Rockröhre Angelika Eichhorn.
Wo sind die Metallica-Fans?“, fragte Rainer Groß ins Publikum. Wenige Hände hoben sich. Nach der Darbietung von „Nothing else matters“, soliert von Heiko Heck, waren es einige mehr. Dies zeigte der anhaltende Applaus.
Premiere erlebte die Rock-Ballade „Stairway to heaven“, im Gospelarrangement von Rainer Groß, der sich den Song von Led Zeppelin schon seit langem wünschte. „Es ist leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr gehe, als dass ein Reicher ins Reich Gottes komme“, erläuterte Groß den Textzusammenhang mit dem Bibelzitat. Umwerfend in der Umsetzung war Angelika Eichhorn, die den langen Solopart mit rockiger Altstimme bravourös meisterte. Subtil begleiteten die beiden Gitarristen Harald Boyé und Jürgen Zimmer, die immer wieder wunderschöne Gitarrensoli lieferten, Lukas Ruschitzka (Keyboard) und Sebastian Beck (Drums).
Weiterer Höhepunkt des abwechslungsreichen Gospelabends war der mehrere Musikstile vereinende Song „This is the day that the Lord has made“ („Dies ist der Tag, den Gott gemacht hat“). „Hier sind drei Lieder in einem vereint“, erklärte Groß in Vorfreude auf eine weitere Erstdarbietung. Das Gute-Laune-Lied-Intro, zuerst von Heiko Heck, dann vom Chor gesungen, ging in einen rockigen Jazz-Part über, gefolgt von einer jauchzenden „bajaba-ba-ba-ba-baja“ Phrase im Latino-Stil. Dem krönenden Abschluss folgten drei Zugaben, darunter „Oh happy Day“ und „Shine your light“, ein Segenslied, mit welchem „Gospel Light“ das frenetisch klatschende Publikum gut behütet auf den Heimweg schickte.
Von Karin Kinast
ALZEY-WEINHEIM – Einen mitreißenden Gospel-Gottesdienst erlebten die Besucher der evangelischen Kirche in Weinheim. „Wenn jeden Sonntag Gospel River hier wäre, wäre die Kirche immer so voll“, meinte Pfarrer Eric Bohn, mit der Einschränkung: „Dies ist aber nicht möglich, unsere Gäste kommen aus Paris.“
Neun Mitglieder des professionellen Chores „Gospel River“ unter der Leitung von Emmanuel Bayigbettek Bao sangen und tanzten in der Kirche voller Leidenschaft, dass es kein Halten auf den Bänken gab. Alle wurden von den euphorischen Sängerinnen und Sängern mitgerissen und klatschten zu den expressiv dargebotenen Gospelklassikern wie „Oh when the saints go marching in“ oder dem Spiritual „Swing low, sweet Chariot“ begeistert mit. Am Klavier begleitet von Tanguy Kakule und am Saxofon von Valter Mineo, verkündeten neun phänomenale Stimmen die Botschaft des Evangeliums, die Botschaft der Gospels in überschwänglichem Solo- und Wechselgesang.
„Singt dem Herrn ein neues Lied, denn er tut Wunder“ – ausgehend von dieser Zeile aus Psalm 98 fragte Pfarrer Bohn „Was macht ein Lied zu einem neuen Lied?“ und verwies auf die Tradition der Gospels, die bis ins 18. Jahrhundert zurückgeht. Zusammen mit Mitgliedern des Kirchenvorstandes gestaltete er den Gottesdienst auf herzliche Weise zweisprachig. Gebete und Predigt, Gruß- und Dankesworte erklangen auf Deutsch und Französisch. Die gemeinsam gesungenen Lieder „Er hält die ganze Welt in seiner Hand“ und „We shall overcame“ wurden von Dekanatskirchenmusiker Rainer Groß auf der Orgel begleitet. Die charismatischen Sängerinnen und Sänger reichten den Menschen die Hände. Vielen standen Tränen der Rührung in den Augen.
Liebevoll bezog der Chor die Kinder ein, darunter Lena Claus. Sie wurde am ersten Gospel-Gottesdienst mit Gospel River im April 2008 getauft. Der Kontakt mit Gospel River hatte sich 2007 durch einen Zufall ergeben. Pfarrer Bohn war mit der Jugendfreizeit in Paris gewesen, genau in jenem Gästehaus, in dem Gospel River probte. Mittlerweile ist ein inniges Verhältnis zwischen dem Pariser Chor, der nun zum vierten Mal in Rheinhessen gastierte, und den Evangelischen Kirchengemeinden Offenheim, Erbes-Büdesheim und Weinheim entstanden.
Mit ergreifenden Konzerten in den evangelischen Kirchen Gundersheim und Wahlheim, in Wackernheim zusammen mit dem Chor „Gospel Light“, dem Chor des Evangelischen Dekanates Alzey unter der Leitung von Rainer Groß, einem Vormittag in der Weinheimer Grundschule, einem Gospel-Workshop im Georg-Neidlinger-Haus in Weinheim und einem Ausflug nach Frankfurt hatten die Pariser Gäste binnen vier Tagen ein ausgefülltes Programm.