Von Ulla Grall
Das zehnjährige Bestehen von Gospel-Light war Anlass für ein weiteres festliches Konzert des Chors am vergangenen Samstag. Die evangelische Kirche in Albig bot dafür optisch und akustisch den adäquaten Raum. „Der Abend wird eine Reise durch die Welt des Gospel, die noch lange in Erinnerung bleiben wird“, versprach Chorleiter Rainer Groß im Vorfeld. Und er hielt beim Auftritt des Ensembles sein Wort. „Wir haben ungefähr 40 Chorproben im Jahr“, erzählt Groß vor den Gästen in der Laurentiuskirche, „Wir können also auf 400 gemeinsame Probenstunden zurückblicken.“
Bewährter Konzert-Auftakt ist „Oh happy day“, bei dem die Sänger zu den einleitenden Akkorden vom E-Piano klatschend die Kirche betreten und singend im farbig beleuchteten Altarraum Aufstellung nehmen.
Erzwungene Umbesetzung Dieses Mal muss der Chor auf seinen angestammten Solisten verzichten, der leider erkrankt ist. Angelika Eichhorn vertritt ihn mit softem Mezzo, das Publikum steigt bei der Darbietung gleich begeistert ein und klatscht mit. Schnelle und fetzige Stücke wechseln mit langsamen und getragenen Titeln, wie „God speaking“, nach dem Solistin Aileen Spieckermann herzlichen Extraapplaus erhält, ebenso wie Astrid Binder, der Solo-Sängerin in „For God so loved the world“. Neu im Repertoire des Chors sind die Stücke „Mighty to
save“ und „This is the Gospel“. „Ich weiß gar nicht, warum ich die beiden neuen Stücke im Programm hintereinander gestellt habe“, meint Groß in seiner Ansage. Aber die Reihenfolge passt ins Konzert und bietet Abwechslung. Das schwungvoll interpretierte „Lobe den Herren“ zeigt, dass Gospel auch auf Deutsch hervorragend funktioniert. Mit dem „braven“ Satz des bekannten Kirchenliedes hat es nur noch den Text gemeinsam. Der Titel von „Gospel forever“ könnte als Motto des Chors stehen. Der Chor bildet eine stimmliche Einheit. Obwohl es viele Solistinnen gibt, fällt in den Tutti- Passagen keine Stimme heraus. Marianne Mayer glänzt in „Hold my hand“, einem Stück vom Michael Jackson, und bei „You raise me up“ treten Astrid Reuter und Chorleiter Groß gemeinsam zum Solo an. Schluss- und Höhepunkt des Konzerts ist das mitreißende „Higher and higher“ mit der Solistin Isis Eichhorn, die mit ihrer jazzigen Stimme schon bei
„Shackles“ überzeugt. Nicht zu vergessen die solide aufspielende Band mit Wolfgang Thomas am Keybord, Harald Boyé an der Gitarre, Jürgen Zimmer am Bass und Drummer Sebastian Tom Beck.
Die geforderten Zugaben werden mit „Thy will be done“ und „We are the world“ einem weiteren Michael-Jackson-Titel, natürlich gerne gewährt. Dann verlässt der Chor den Kirchenraum, wie er ihn betreten hat, singend, swingend und klatschend und hinterlässt beim Publikum nur strahlende Gesichter: „Oh happy day“ und Vorfreude, schon jetzt, auf das nächste Konzert von Gospel-Light im November.
Die Gospel-Light-Stimmen sorgten am Samstag für ein restlos begeistertes Publikum. Foto:
photoagenten/Axel Schmitz
Donnerstag, 13. September 2012 17:18 Uhr