21.5.2011 – Flomborn
Traditionelle Gospels und moderne Popsongs im Gospelgewand
Von Karin Kinast
FLOMBORN. Strahlende Gesichter, umjubelte Sängerinnen und Sänger, Groove und Zauber in der prall gefüllten evangelischen Kirche Flomborn. Das Konzert von „Gospel Light“, dem Gospelchor des Evangelischen Dekanats Alzey unter der Leitung von Rainer Groß, war ein lichtvolles musikalisches Geschenk.
Mit traditionellen und modernen Gospels, aber auch vielen Popsongs im Gospel-Arrangement, brachte „Gospel Light“ die Botschaft des Evangeliums auf ganz besondere Weise rüber. Der 40 Stimmen starke Chor mit seinen herausragenden Solistinnen und Solisten und seine vierköpfige Band schafften es, ihr Publikum vom ersten bis zum letzten Ton mitzureißen.
Schon beim Einmarsch in die Kirche zu dem bekannten traditionellen Gospel „Oh happy day“ stimmte das Publikum voller Begeisterung klatschend mit ein. Im ausdrucksstarken Wechselgesang mit dem Solisten Mirco Balz geriet bereits der erste Song zum Publikumshit. Auch mit dem Popsong „Ich kenne nichts, das so schön ist wie du“, einem modernen „Hohelied der Liebe“ von Xavier Naidoo, und dem Metallica-Klassiker „Nothing else matters“ zeigte der 19-Jährige solistisches Können. Bei diesen unter die Haut gehenden Songs im Gospel-Arrangement von Rainer Groß gingen vor allem die Jüngeren im Publikum mit. Die moderne Bearbeitung des traditionellen Kirchenliedes „Lobe den Herren“ kam in schwungvollem Stil auch bei den älteren Semestern gut an. Ebenso die gefühlvoll vorgetragenen Lieder „Thy will be done“, basierend auf der Zeile „Dein Wille geschehe“ aus dem „Vater Unser“, und das Lied „God so loved the world“, von Astrid Binder mit sanfter Stimme soliert. Stimmungsvoll wiegte das Publikum bei „Light a candle“ mit, einfühlsam von Astrid Reuter dargeboten. Auch bei ihrem Duett mit Rainer Groß gingen dem Publikum die Herzen auf. Beflügelnd waren die Songs „I believe I can fly“ und „Love is the message“, in den akzentuierten Lauten „L-O-V-E“ des Solisten Sebastian Arnoldi ausklingend.
Für eine besondere Überraschung sorgte Chorsängerin Angelika Eichhorn, die erstmals als Solistin auftrat. Stimmgewaltig löste sie mit den fetzigen Songs „One less stone“ und „Higher and higher“ wahre Begeisterungsstürme aus. So jagte ein Highlight das andere. Bis hin zum beliebten Michael Jackson-Titel „We are the world“ und dem A-cappella-Stück „Everybody’s talking“, das vom Chor in rasantem Tempo souverän gemeistert wurde.
„So voll war die Kirche schon lange nicht mehr!“, meinte Pfarrer Matthias Engelbrecht. Die „vielen Ohrwürmer auf seiner Festplatte“ wollte er als neu gewonnenes Chormitglied festigen. Engel in und um sich verspürte Patricia Richert, die ebenfalls bei „Gospel Light“ einsteigen will. Begleitet von der Band, bestehend aus Wolfgang Thomas (Keyboards), Harald Boyé (Gitarre), Jürgen Zimmer (Bass) und Sebastian Beck (Schlagzeug), zog der Chor nach vier erklatschten Zugaben mit „Oh happy day“ durch den Mittelgang aus, vor der Kirche im Kreis noch weiter singend, bis sich viele Gäste noch einzeln und persönlich für das unbeschreibliche Konzert bedankten.